Die heute in Dubai beginnende UN-Klimakonferenz (COP 28) kommentiert Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands:
In Dubai – der Stadt ohne Protest – findet ab heute die 28. UN-Klimakonferenz mit Vertretern aus fast 200 Staaten statt. Die Erwartungen wurden im Vorfeld allerdings bereits gesenkt: Immer weniger geht es um echten Klimaschutz, stattdessen immer mehr um Finanzhilfen.
Dabei haben wichtige Messstationen wie das Observatorium Mauna Loa auf Hawaii bereits gemeldet, dass die Treibhausgaskonzentration von Kohlenstoff die kritische Marke von 420 ppm (Teile pro Million) überschritten hat. Physikalisch gesehen ist es nun Selbstbetrug, noch immer das auf der COP 21 in Paris feierlich verkündete 1,5-Grad-Ziel zu verfolgen.
Unsinn ist auch, dass in Deutschland das Thema Klimaschutz auf drei Ministerien (Außenministerium, Klimaschutzministerium, Entwicklungsministerium) aufgeteilt wurde. So wird das Thema letztlich verdreifacht. Dabei sollten beim Klimaschutz alle Kräfte konzentriert werden. Inklusive der Vertreter des Kanzleramtes und weiterer Bundesbehörden reist nun eine Regierungs-Delegation mit mehr als 250 Teilnehmern nach Dubai.
Leider ist zu befürchten, dass auch die COP 28 wieder nur eine teure und überfüllte Veranstaltung wird, die den Klimakrisenstatus bestenfalls grün anmalt.